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Bestandsaufnahme - Chronik der Ereignisse
Auslöser war ein Foto in den örtlichen Ruhr Nachrichten vom 07. 04. 1999. Es zeigte einen Teil der nördlichen Phönixstraße, und in der Bildunterzeile war zu lesen, dass der Eigentümer, Veba Immobilien/Viterra, den Abriss der Häuser plane, um hier Eigenheime zu errichten. Diese Information und das Fragezeichen „Was passiert mit Uns?“ trugen Teilnehmerinnen des AGENDA -Arbeitskreises „Partizipation / Integration“, und gleichzeitig Bewohnerinnen der Häuser an der Phönixstraße, in den Kreis der Akteure und Akteurinnen hinein.
Der Prozess zur Aufstellung einer LOKALEN AGENDA 21 für eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadtentwicklung ist in Gladbeck seit Januar 1999 mit vier Arbeitskreisen aktiviert worden.
Sehr schnell entwickelte sich aus der vorgestellten Problematik eine Projektgruppe „Zukunft der Phönixstraße“. Immer mehr Betroffene und Beteiligte, Mieter und Nachbarn setzen sich im Rahmen der LOKALEN AGENDA in Gladbeck für den Erhalt dieser Bergarbeitersiedlung ein (s. „Zur Historie“). Immer wieder schilderten die Mieterinnen und Mieter, dass von seiten des Eigentümers bereits über Jahre hinweg auf Leerstand hin gearbeitet wurde, Schäden nicht behoben worden seien. Die Wohnungen werden hauptsächlich von Familien türkischer Herkunft bewohnt.
Durch die LOKALE AGENDA wurden auch Gespräche mit den Nachbarn aufgenommen, man lernte sich besser kennen, Vorurteile konnten abgebaut werden. Als nächstes holte sich die Projektgruppe Fachverstand dazu. Zunächst hielt der örtliche Stadthistoriker einen Vortrag zur Entstehungsgeschichte der gesamten Siedlung. Prof. Roland Günter, Bauhistoriker aus Oberhausen und maßgeblich an dem Erhalt der Siedlung Eisenheim beteiligt, plädierte in einer weiteren Veranstaltung mit deutlichen Worten für den Erhalt der Phönixstraße, Joachim Boll von der IBA Emscherpark, Experte für Wohnbau- und Siedlungspolitik wurde zum Verbündeten der betroffenen Menschen, genauso wie Helmut Lierhaus vom Mieterverein Dortmund.
Inzwischen wurde auch die Presse auf das Thema aufmerksam und die AkteurInnen erhielten eine breitere Öffentlichkeit.Die AGENDA 21 erreichte, dass eine Sprecherin der Projektgruppe im Planungsausschuss Rederecht erhielt und dort ihre Anliegen vortragen konnte. Nachdem sich auch Teile der Politik des Themas angenommen hatten, beschloss der Ausschuss, dem geplanten Abriss durch die Viterra nicht zuzustimmen. Erste Gespräche mit der Stadtspitze wurden geführt, doch bisher hat sich die Viterra nicht beteiligt. Es wird nun darum gehen, im Kampf um den Erhalt der Straße, Alternativen darzustellen, anhand derer Konzepte entwickelt werden können.
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